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Begriffe zu Papier und Wasserzeichen

Wasserzeichen Fachbegriffe

Wasserzeichen und Papiere

Unechte, halbechte und echte Wasserzeichen; chemische und eigene Wasserzeichen; Papiereigenschaften; Sicherheitsmerkmale und Kopierschutz – zu den Themen Wasserzeichen und Papier gibt es einige Begriffe, die erklärungsbedürftig sind. Das Wasserzeichen selber hat eine lange Geschichte, die mit unterschiedlichen Herstellungsmethoden verbunden ist. Die Bedeutung der Fachbegriffe erläutern wir hier in Kürze, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie danach noch Fragen haben, beantworten wir diese gerne direkt im persönlichen Gespräch oder per E-Mail.
Alterungsbeständig
Wie bei anderen Materialien kommt auch bei Papier mit der Zeit eine normale Alterung zum Tragen. Wenn Schriftstücke besonders alterungsbeständig sein sollen, muss man das entsprechende Papier dafür wählen. Schon die Rohstoffauswahl ist dabei ein entscheidender Faktor. Die Verwendung von Altpapier ist von vornherein auszuschließen, weil es eine undefinierbare Mischung von Fasern enthält. Um eine möglichst hohe Alterungsbeständigkeit zu erreichen, dürfen jedoch holzhaltige Fasern nicht verwendet werden. Bei der Herstellung von alterungsbeständigen Papieren sind vor allem Baumwollfasern oder alkalisch aufgeschlossene Zellstoffe zu empfehlen. Bekannte Normen für die Alterungsbeständigkeit von Papier ist die in Deutschland gültige DIN 6738 und die international gültige DIN ISO 9706. Die Normen DIN ISO 9706 und ANSI/NISO Z 39.48-1992 stellen die höchsten Anforderungen an die Alterungsbeständigkeit von Papier dar und werden deshalb von Fachleuten bevorzugt. Die Alterungsbeständigkeit von Papier bezieht sich auf den unbedruckten Zustand. Somit besteht kein Zusammenhang mit der Alterung oder Lichtbeständigkeit von Druckfarben, für welche eigene Normen existieren.erden.
Archivierbar
Die Kriterien für die Archivierbarkeit von Papier sind in der Norm ISO/DIS 11108 beschrieben.
Bedruckbar, beschreibbar
Naturpapiere mit Wasserzeichen finden als Briefpapier, Dokumentenpapier, Druckerpapier und Urkundenpapier Verwendung. Die Papiere haben den Vorteil, dass sie sowohl beschreibbar, als auch bedruckbar sind. So können diese vorgedruckten Wasserzeichenpapiere problemlos mit eigenen Bürodruckern bedruckt und auch von Hand beschriftet werden – selbstverständlich auch an den Stellen, wo sich das Wasserzeichen befindet.
Büttenpapier
Geschöpftes Papier wird als Büttenpapier, echtes Büttenpapier oder Echt Bütten bezeichnet. In einem wannenförmigen Behälter, der sogenannten Bütte, befindet sich ein Gemisch aus Wasser und Fasern. Beim Schöpfvorgang wird das Schöpfsieb eingetaucht und langsam herausgehoben. Dabei sammelt sich ein wässriger Faserbrei auf der Oberfläche des Siebes, der nach der Trocknung als Büttenpapier Verwendung findet. Zum Büttenpapier zählt handgeschöpftes sowie rundsiebgeschöpftes Papier – allerdings nicht auf dem Langsieb hergestelltes Papier, da es nicht geschöpft wird.
Büttenrand
Das Format von Büttenpapier wird beim Schöpfen durch die Formateinteilung des Schöpfsiebs festgelegt. Dadurch entsteht ein faserig verlaufender Papierrand – der sogenannte Büttenrand. Dieser kann als allmähliche Verdünnung zum Rand erfühlt und im Durchlicht als Aufhellung erkannt werden. Als Abgrenzung zu imitierten Büttenrändern verwendet man hierfür im deutschen Sprachraum die Bezeichnung „Echte Büttenränder„, die nach DIN 6730 genormt sind. Im Gegensatz dazu sind unregelmäßige Ränder mit scharfem Grat oder gerissene Ränder keine echten Büttenränder. Die abgespritzte Kante eines Langsiebpapiers ist ebenfalls kein Büttenrand, da sie nicht in einem Schöpfvorgang entsteht und sich nicht verdünnt.
Chemisches Wasserzeichen
Anhand chemischer Flüssigkeiten oder Pasten wird beim chemischen Wasserzeichen das Druckbild an der Druckmaschine in das Papier eingebracht. Wegen der Kapillarwirkung der Fasern dringt dabei die Spezialflüssigkeit in das Papier ein, wodurch die Papierfasern aufgehellt bzw. gebleicht werden. Folglich ist an diesen Stellen ein helleres Wasserzeichen sichtbar – besonders, wenn man das Papier gegen das Licht hält.
Chlorfreies Papier
Papier, das aus Zellstoff hergestellt wird, der ohne Elementar-Chlor oder Chlorverbindungen gebleicht wurde. Bei chlorfreiem Papier wird stattdessen oft Sauerstoff und Wasserstoffperoxid eingesetzt.
Digitale Wasserzeichen
Digitale Daten wie beispielsweise Texte, Bilder, Video- und Audio-Daten können mit digitalen Wasserzeichen versehen werden. Mithilfe dieser unsichtbaren Markierungen ist der Ursprung der jeweiligen Datei bei Manipulation oder unerlaubter Verbreitung rekonstruierbar. Auf diese Weise können finanzielle und rechtliche Schäden angemahnt werden.
Echte Wasserzeichen
Echte Wasserzeichen entstehen direkt bei der Papierherstellung. Früher manuell über ein Schöpfsieb, in das ein Buchstabe oder Symbol integriert war. Heutzutage über Zeichen auf der Vordruckwalze der Papiermaschine. Das echte Wasserzeichen wird durch diese stellenweise Reduzierung oder Verdickung des noch feuchten Papiers erzeugt.
Eigenes Wasserzeichen
Ein eigenes Wasserzeichen zeichnet sich dadurch aus, dass es individuell gefertigt wird. Als Vorlage muss vom Kunden nur das gewünschte Motiv in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden. Hierfür kommen einfarbige Firmenlogos, Vereinslogos, Piktogramme, Schriftzüge oder Wappen infrage. Davon wird ein Klischee gefertigt. Dieses überträgt eine Spezialflüssigkeit in das Papier, wodurch das entsprechende Motiv als Wasserzeichen sichtbar wird.
Filzmarkierung
Der Begriff Filzmarkierung bezeichnet die genarbte Struktur einer Papieroberfläche. Diese wird bei der Papierherstellung durch die Verwendung von speziell bearbeiteten Filzen erzeugt.
Gehämmert
Durch einen Prägevorgang nach der Papierherstellung weist die Papieroberfläche eine sogenannte Hammerstruktur auf, das Papier ist gehämmert.
Gerippt
Beim Schöpfen des Papiers wird die Rippstruktur des Schöpfsiebes auf die Papieroberfläche übertragen. Bei echtem Büttenpapier ist die Rippung auf der Siebseite. Beim Langsiebpapier wird die gerippte Oberfläche durch eine Egoutteurwalze mit Rippstruktur auf der Filzseite der Papierbahn erzeugt. Im Gegensatz dazu erzeugen Velinsiebe Papiere mit klarer Durchsicht, da sie keine Markierung aufweisen.
Hadern
Hadernpapier wird aus Alttextilien oder textilen Faserrohstoffen hergestellt. Diese holzfreien Faserstoffe, beispielsweise aus Baumwolle und Leinen, sind aufgrund ihrer langkettigen Fasern ein hervorragendes Material für die Papierherstellung. Die Papierindustrie bezeichnet hochwertige Papiersorten aus schonend aufgeschlossenen Faserstoffen von geeigneten Nutzpflanzen als Hadernpapier, deren Langlebigkeit und Robustheit unübertroffen ist.
Halbechte Wasserzeichen
Halbechte Wasserzeichen, wie beispielsweise Molette-Wasserzeichen, entstehen durch das Einpressen in die wesentlich trockenere Papierbahn, welche bereits die Siebpartie verlassen hat –meist in oder nach der ersten Presse. Im Gegensatz zum echten Wasserzeichen wird hier die Papierfaserbahn vorrangig geprägt und nicht wesentlich in der Faserstruktur verändert. Es findet keine nennenswerte Reduzierung oder Verdickung des Faserbreis statt.
Halbmatt
Ein halbmattes Papier hat eine glatte, halbmatte, leicht reflektierende Papieroberfläche.
Kopierschutz
Ein Kopierschutz oder eine Kopiersperre verhindert oder erschwert die unerlaubte Vervielfältigung von Daten bzw. Dokumenten. Bei digitalen Daten ist ein absoluter Kopierschutz in der Regel nicht möglich, weil Software bzw. Lesegeräte entsprechend manipuliert werden können. Für wichtige Dokumente und Schriftstücke aus Papier gibt es Maßnahmen, die diesen Bedruckstoff mit einem verlässlichen Kopierschutz versehen bzw. die Originale von unerlaubten Kopien unterscheidbar machen.
Langsiebpapier
Dieses Papier wird mit einer Langsiebmaschine auf Rolle gefertigt und erst danach in einzelne Bogen geschnitten. Im Gegensatz zum handgeschöpften Büttenpapier hat ein Langsiebpapier keine Büttenränder, wobei auch andere typische Merkmale von echten Büttenpapieren fehlen.
Masseleimung
Bei der Papierherstellung wird während der Stoffvorbereitung Neutralleim zugegeben, wodurch die Papieroberfläche geschlossen und beschreibbar wird. Bei fehlender Masseleimung ist die Oberfläche dagegen absorbierend und somit für das Beschreiben ungeeignet.
Molette-Wasserzeichen
Molette-Wasserzeichen gehören zur Klasse der halbechten Wasserzeichen. Sie entstehen erst, nachdem das Papier die Siebpartie verlassen hat, meist in oder nach der ersten Presse. Die Molette-Wasserzeichen werden in die bereits wesentlich trockenere Papierbahn geprägt, wobei die Faserstruktur bzw. Faserbreidicke nicht wesentlich verändert wird, da die Papiermasse sich in diesem Stadium nicht mehr verdrängen, sondern nur noch verdichten lässt. Molette-Ringe aus ausgehärtetem Metall bringen die erhabenen, spiegelbildlichen Bild- oder Schriftzeichen in die nahezu fertige, aber noch feuchte Papierbahn in der Filzpartie ein. Aufgrund des dafür notwendigen hohen Anpressdrucks sind Molette-Wasserzeichen meistens kleiner, in ihren Konturen schärfer und wegen der Papierabwicklung fortlaufend platziert. Das älteste belegte Muster hierfür stammt aus dem Jahre 1901 von der Papierfabrik Laiblin in Pfullingen.
Naturpapier
Naturpapiere werden auch als ungestrichene Papiere bezeichnet, da sie keinen zusätzlichen Strichauftrag aufweisen. In Grammaturen von 80 bis 200 g eignen sich viele Naturpapier Sorten ausgezeichnet für die Produktion von hochwertigen chemischen Wasserzeichen, da die Spezialflüssigkeit perfekt in die Papierfasern eindringen kann und so das Erscheinungsbild eines echten Wassserzeichens im Papier erzeugt. Ein weiterer Vorteil von Naturpapier ist die weiche und voluminöse Oberfläche, welche beispielsweise exklusivem Briefpapier mit eigenem Wasserzeichen eine wertige Anmutung und angenehme Haptik verleiht.
Offsetdruck

Im Offsetdruck werden ein- oder mehrfarbige Erzeugnisse in der jeweils gewünschten Stückzahl reproduziert. Gedruckt wird mit den vier Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz – oder in Sonderfarben wie zum Beispiel HKS oder Pantone Farben. Bei diesem Flachdruckverfahren wird der Bedruckstoff nicht direkt von der Druckplatte, sondern indirekt mittels eines Gummizylinders (Gummituch) bedruckt. Für die Herstellung von Briefbogen, Urkunden oder Vordrucken mit Wasserzeichen, kann der Farbdruck zusammen mit dem Wasserzeichendruck in einer Druckmaschine durchgeführt werden.

Optische Aufheller
Optische Aufheller in Papieren kommen besonders bei Sonne oder unter künstlicher Beleuchtung mit hohem UV-Anteil zur Geltung. Sie benötigen ultraviolette Strahlung, um Papieren ein besonders weißes Aussehen zu verleihen. Die Aufheller wandeln kurzwelliges UV-Licht in sichtbares Licht um. Die damit verbundene Erwärmung der Papierfasern wirkt sich jedoch negativ auf die Alterungsbeständigkeit des Papiers aus. Somit kann es die Anforderungen, die an altersbeständige Papiere gestellt werden, nicht erfüllen. Ob ein Papier optische Aufheller enthält oder nicht, kann in dunkler Umgebung einfach mit UV-Licht oder Schwarzlicht überprüft werden, da es dadurch deutlich bläulich leuchtet.
Rohstoffe
Für die Papierherstellung sind verschiedene Rohstoffe notwendig. Dazu zählen Faserstoffe wie Zellstoff und Hadern, Füllstoffe wie Kaolin und Calciumcarbonat sowie weitere Zusatzstoffe wie Neutralleim, Stärke und Farbstoffe.
Rundsiebbütten
Echtes Büttenpapier wird mit einem Handsieb oder mit einem Rundsieb geschöpft. Je nach verwendetem Sieb bezeichnet man das Papier als Handbütten oder Rundsiebbütten.
Schöpfsieb
Bei der Erzeugung von Handpapieren werden flache Siebe eingesetzt, deren Siebgewebe auf einem rechteckigen Holzrahmen aufgespannt ist. Dieses sogenannte Schöpfsieb ist ein metallisches Drahtgewebe mit oder ohne Struktur. Bei Rundsiebpapieren befindet sich das Schöpfsieb auf einem Metallzylinder und ist in das jeweils zu schöpfende Papierformat aufgeteilt.
Sicherheitsmerkmale
Der Begriff Sicherheitsmerkmale steht für bestimmte Eigenschaften eines Papiers, welche einerseits deren Echtheit beweisen, und andererseits eine Fälschung nahezu unmöglich machen oder diese zumindest wesentlich erschweren. Deshalb weisen Papiere, die beispielsweise für Geldscheine oder wichtige Dokumente verwendet werden, mehrere Sicherheitsmerkmale auf. Dafür sind Sicherheitsdrucke, Wasserzeichen und Oberflächenprägungen besonders geeignet, weil sie unkompliziert und schnell überprüft werden können.
Unechte Wasserzeichen
Unechte Wasserzeichen werden nicht schon bei der Papierherstellung erzeugt, sondern erst später eingeprägt oder durch chemische Flüssigkeiten ins Papier eingebracht. Hochwertige chemische Wasserzeichen sind im Aussehen kaum von echten Wasserzeichen zu unterscheiden. Sie können jedoch preiswert, individuell und flexibel an der Druckmaschine hergestellt werden.
Wasserzeichen
Nachweislich schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es Papiere mit Wasserzeichen. Damals kennzeichneten Papiermühlen ihre Erzeugnisse mit einem Buchstaben oder einem Symbol. Durch eine entsprechende Drahtform auf dem Schöpfsieb lagern sich an diesen Stellen weniger Fasern an. Somit ist das fertige Papier dort dünner – das Licht kann besser durchscheinen. Wasserzeichen sind heutzutage einerseits Sicherheitsmerkmale, um Originale eindeutig von Replikaten zu unterscheiden. Andererseits gelten sie als grafische Stilmittel, welche hochwertige Briefpapiere, Schriftstücke und Dokumente auf einzigartige Weise auszeichnen.
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Wasserzeichen Druck ABC

Wir hoffen, dass Sie auf dieser Seite ein paar interessante Erläuterungen zu Fachbegriffen von Wasserzeichen und Papieren gefunden haben.
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